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Archiv-Artikel

Rot-Grün liegt vorne

WAHLUMFRAGE Scheuerl hilft der CDU nicht: Nur noch 22 Prozent. SPD und GAL zusammen bei 62 Prozent

Von SMV

Von einem Scheuerl-Effekt für die Hamburger CDU ist nichts zu sehen. Lediglich 22 Prozent der wahlberechtigten HamburgerInnen würden die Union wählen, wenn am kommenden Sonntag Bürgerschaftswahl wäre. Das ist das Ergebnis einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap im Auftrag des NDR. Die repräsentative Umfrage wurde vom 10. bis 12. Dezember unter 1.000 Wahlberechtigten durchgeführt – also unmittelbar nach der Ankündigung des Schulreform-Gegners Walter Scheuerl am vorigen Donnerstag, als Parteiloser für die CDU zu kandidieren. Gegenüber einer Infratest-Umfrage vom Februar verlor die Union damit weitere neun Prozentpunkte.

Für die SPD mit ihrem designierten Spitzenkandidaten Olaf Scholz haben sich danach 43 Prozent ausgesprochen, zwölf Prozentpunkte mehr als im Februar. Zusammen mit der GAL, die um drei Punkte auf 19 Prozent zulegen würde, könnten die Sozialdemokraten so bequem eine rot-grüne Koalition bilden. Die Linke käme auf sieben Prozent (minus drei), die FDP würde mit vier Prozent erneut an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.

Bei der Hamburg-Wahl im Februar 2008 hatte die CDU unter Führung von Ole von Beust mit 42,6 Prozent noch deutlich vor der SPD (34,1 Prozent) gelegen. Die GAL kam damals auf 9,6 Prozent, die Linke auf 6,4 und die FDP auf 4,8 Prozent.

Olaf Scholz wünschen sich 66 Prozent als Bürgermeister, den amtierenden Regierungschef Christoph Ahlhaus (CDU) wollen nur 19 Prozent. Eine absolute Mehrheit für die Sozialdemokraten befürworten allerdings nur zehn Prozent, die Präferenz liegt mit 41 Prozent auf einer rot-grünen Koalition. Immerhin 15 Prozent wollen eine Große Koalition von SPD und CDU, für Rot-Grün-Rot sprechen sich sechs Prozent aus. Eine Neuauflage von Schwarz-Grün wollen nur fünf Prozent.

Die GAL hatte vor zwei Wochen das schwarz-grüne Bündnis beendet, daraufhin waren ihre SenatorInnen entlassen worden. Am morgigen Mittwoch wird die Bürgerschaft die vorzeitige Beendigung der Wahlperiode beschließen. Die Neuwahl soll am 20. Februar 2011 stattfinden. SMV