NEUER BERLINER KUNSTVEREIN
: Wo liegen die Grenzen von Redefreiheit?

Viel falsch machen kann man mit dem Besuch von „Freedom of Speech“ nicht. Und doch funktioniert die Ausstellung gar nicht. Außer es ist Absicht, den Werken ihre brisanten Kräfte zu nehmen und sie stattdessen im goldenen Käfig zu zeigen. Ob Will Eisners wort- wie bildgewaltiger Comic „Das Komplott“ um eine von Antisemiten gefälschte Proklamation zur jüdischen Weltherrschaft, unlesbar bis in luftiger Höhe auf eine Wand tapeziert, oder Olaf Metzels nackte Muslima, die nicht mehr im öffentlichen Raum verunsichert –Kunst braucht eigene Formate und Orte jenseits von Schutzräumen. Das wird deutlich. MJ

■ Bis 30. Januar, Di.–So. 12–18, Do. bis 20 Uhr, Chausseestr. 128