: Konzentration, bitte!
Und noch eine Frau an der Politmagazin-Front: Silke Böschen moderiert ab heute „Kontraste“ (21.45 Uhr, ARD)
Das „Studio B“ auf dem Gelände des Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) in der Berliner Masurenallee kennt Silke Böschen (Foto), bisher im Sender vor allem als Sportmoderatorin hervorgetreten, schon lange, doch anlässlich ihrer offiziellen Vorstellung steht sie nun in der für sie noch ungewohnten „Kontraste“-Kulisse, dem politischen Aushängeschild des RBB: „Soll ich die Arme verschränken? Das ist ja eine etwas künstliche Situation“, fragt sie in die Runde der Fotografen – und lächelt kühl-professionell.
Die 37-jährige aus Bremerhaven tritt ab heute die Nachfolge der ehemaligen RBB-Chefredakteurin und „Kontraste“-Moderatorin Petra Lidschreiber an, die sich nun auf ihre Rolle als Redaktionsleiterin Mittel- und Osteuropa konzentrieren möchte. Weshalb die bisher für diesen Bereich zuständige Geri Nasarski sich nun auf „Modernes Leben“ konzentrieren darf. Laut RBB-Pressesprecher Volker Schreck haben diese Verschiebungen jedoch nichts mit dem Abgang Lidschreibers und der Inthronisation der neuen Chefredakteurin Claudia Nothelle zu tun: „In der ARD ist immer Bewegung, die Entscheidung zum Moderationswechsel bei Kontraste fiel bereits in der Zeit vor Frau Nothelle.“
Die neue Chefredakteurin möchte sich im Gegensatz zu Lidschreiber nicht um „Kontraste“, sondern um die Programminhalte kümmern – zuletzt hatte sogar der Programmausschuss des RBB-Rundfunkrats eine „größere Anstrengungsbereitschaft, sich schwierigen, komplexen Sachverhalten zuzuwenden“, eingefordert.
Silke Böschen freut sich nun also auf die „Herausforderung Polit-Magazin“ – bereits seit August moderiert sie „Klartext“, das politische Magazin für Berlin und Brandenburg – und wendet dem Sport vorerst endgültig den Rücken zu: „Es besser, wenn ich mich auf einen Bereich konzentriere, auch für die Zuschauer.“ Auf die naheliegende Parallele zu Kollegin Anne Will, Ex-SFB-„Sportpalast“-Moderatorin, angesprochen, winkt sie jedoch ab: „Ich habe nicht die Ambition, nun gleich nach Hamburg zu wechseln“. Bösches erste Themen: „Killerspiele als Gebrauchsanleitung“ und „Deutschland bremst beim Klimaschutz“. MARTIN REICHERT