Grünes Licht für Ölbohrung im Yasuní

ECUADOR Ende des Rettungsplans für den Nationalpark

BUENOS AIRES taz | Trotz heftiger Proteste hat das Umweltministerium in Quito grünes Licht für die Ausbeutung der Ölfelder Tiputini und Tambacocha im Yasuní-Nationalpark gegeben. Ministerin Lorena Tapia erteilte der staatlichen Ölgesellschaft Petroamazonas am Donnerstag die nötige Umweltlizenz.

Während Tiputini außerhalb des Nationalparks liegt, ist Tambacocha Teil des Parks. Der Ölreserven der beiden Felder werden gegenwärtig auf 460 Millionen Barrel Öl geschätzt. Mitglieder des Umweltschutzbündnisses YASunidos protestierten in Quito gegen die Freigabe. YASunidos war Anfang Mai mit dem Versuch gescheitert, eine Volksabstimmung über die Erdölförderung herbeizuführen. Angeblich haben die Umweltschützer nicht die dafür notwendigen gültigen 585.000 Unterschriften vorgelegt. YASunidos wirft den Behörden Betrug vor und geht juristisch gegen die Ablehnung vor.

Der Yasuní ist eines der artenreichsten Gebiete der Erde, ein Teilgebiet ist seit 1979 Nationalpark, seit 1989 Unesco-Biosphärenreservat. Neben den verschiedenen Pflanzenarten sind es vor allem Frösche, Kröten und Schlangen, die den biologischen Reichtum ausmachen. Zudem leben hier Indianer, die kaum Kontakt zur Außenwelt haben.

Der ursprüngliche Plan von Präsident Rafael Correa ist damit endgültig Geschichte. Er wollte 2007 die damals im Yasuní vermuteten Ölreserven von 846 Millionen Fass unangetastet im Boden lassen. Dafür sollte die internationale Gemeinschaft 3,6 Milliarden US-Dollar in einen Kompensationsfonds der Vereinten Nationen einzahlen. Im August 2013 erklärte Correa die Initiative für beendet. Nur ein Bruchteil des Geldes war zusammengekommen. JÜRGEN VOGT