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Archiv-Artikel

Fotogalerie sucht weiter

NEUER STANDORT Betreiber von C/O Berlin sind enttäuscht über Absage der Jüdischen Gemeinde

Mit Enttäuschung haben die Betreiber der Fotogalerie C/O Berlin auf die Entscheidung der Jüdischen Gemeinde reagiert, die einstige jüdische Mädchenschule an der Auguststraße anderweitig zu vermieten. Die Gemeinde hatte am Freitag mitgeteilt, dass sie das Haus langfristig an die Galerie Haas & Fuchs vermietet habe (taz berichtete). Diese will das denkmalgeschützte Gebäude für Galerien und Ateliers, aber auch für ein Restaurant und Läden umbauen. Auch C/O Berlin hatte mit einem Umzug in die seit 1996 leer stehende Schule geliebäugelt. Die durch ihre erfolgreichen Ausstellungen bekannte Fotogalerie soll im Frühjahr 2011 ihren bisherigen Standort im nahe gelegen ehemaligen Postfuhramt räumen, weil dessen neuer Eigentümer darin ein Hotel errichten will.

Die Entscheidung zugunsten des Mitbewerbers während noch laufender Verhandlungen treffe die Galerie „überraschend“, sagte ein C/O-Sprecher am Montag. Ein „finanziell gleichwertiges und dabei gesamtwirtschaftlich besseres und zukunftsfähigeres Angebot“ sei unbeachtet geblieben. Ein Vorvertrag über eine langfristige Nutzung sei in Vorbereitung gewesen, sodass weitere Optionen wie ein Neubau im Monbijou-Park aufgegeben wurden, hieß es weiter in einer Erklärung. Erste Gespräche mit der Jüdischen Gemeinde seit August über eine Nutzung der ehemaligen jüdischen Mädchenschule in der Auguststraße seien vielversprechend verlaufen. C/O Berlin habe daraufhin auf eigene Kosten Bauzustand, Denkmalschutzauflagen und Sanierungsaufwand analysiert und Nutzungsvarianten vorgelegt, die vom Vorstand der Jüdischen Gemeinde begrüßt wurden.

Um sein Programm über den 31. März hinaus anbieten zu können, diskutiert C/O Berlin derzeit mit dem neuen Eigentümer des Postfuhramts über die Möglichkeit einer Verlängerung der Zwischennutzung. (dpa, taz)