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Archiv-Artikel

die anderen über die türkeireise von papa benedikt XVI.

Die spanische Zeitung El Mundo kommentiert: Als der Papst aus Rom abreiste, bestand er darauf, dass seine Reise in die Türkei religiöser und nicht politischer Natur sei. In Wirklichkeit ist jedoch das Gegenteil der Fall. Der eigentliche Anlass, ein Treffen mit dem Oberhaupt der orthodoxen Christen, ist völlig in den Hintergrund getreten. Der Türkeibesuch gleicht immer mehr einem diplomatischen Gipfeltreffen, auf dem Benedikt XVI. eine Versöhnung mit dem Islam anstrebt. Allerdings sollte der Papst nicht verschweigen, was seine eigentliche Botschaft an die islamischen Länder sein sollte: die Achtung der Freiheit christlicher Minderheiten in diesen Staaten.

Die römische Zeitung La Repubblica meint: Papst Ratzinger reicht dem Islam die Hand, bestätigt erneut den Glauben der Christen und der Muslime an einen „einzigen Gott“, ermutigt die Türkei, der EU beizutreten, und ruft zur Religionsfreiheit für Individuen und die Gemeinschaft auf. Bei seiner Ankunft in Ankara präsentiert sich Benedikt XVI. wie jemand, der eine neue Seite in den Beziehungen mit der muslimischen Welt aufschlagen will, und er tut dies mit Reden, die auf der Waagschale gewogen worden zu sein scheinen. Seine Reise ähnelt zu Beginn einer großen Überredungstournee, die dazu dient, Beziehungen und Freundschaften wieder aufzunehmen.