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Archiv-Artikel

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■ Die Gezeichneten Deutschland 1922, R. Carl Theodor Dreyer, D: Adele Reuter-Eichberg, Wladimir Gaidarow „Die Gezeichneten“ ist ein selten gezeigtes Nebenwerk des dänischen Regisseurs Dreyer. Die deutsche Originalfassung ist verschollen, es gibt nur noch eine russische Version. Im Russland vor der Revolution flieht eine junge Jüdin vor der antisemitischen Atmosphäre ihres Heimatstädtchens nach St. Petersburg. Dort zählt ihr Bruder als Anwalt zum Bürgertum – hat aber seine jüdische Herkunft derart verleugnet, dass die Ankunft seiner Schwester ihn in eine tiefe Krise stürzt. Mo + Di, 17 Uhr, Metropolis, Hamburg ■ Nekromantik Deutschland 1987, R: Jörg Buttgereit, D: Daktari Lorenz, Beatrice Manowski Natürlich geht es um die großen und allerletzten Dinge, also um Liebe, Sex und Tod – auf eine Weise zusammengestrickt, dass dieser Splatterstreifen erst einmal beschlagnahmt wurde. Aber das ist nun auch schon viele Jahre her – heutzutage sieht man die Schamgrenzen gelassener. So, 21 Uhr, B-Movie, Hamburg ■ Turistas Chile 2009, R: Alicia Scherson, D: Aline Kuppenheim, Marcelo Alonso Eine Selbstfindungskomödie der sanften Art: Regisseurin Alicia Scherson, selbst studierte Biologin, schickt ihre Heldin Carla in einer Ehekrise in einen Naturpark. Dort begegnet sie uralten Bäumen, freundlichen Vogelspinnen, allerlei Käfern – und Männern. Mo, 20.15 Uhr; Di, 15.30 Uhr; Mi, 17 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover ■ I Used to Be Darker USA 2013, R: Matt Porterfield, D: Hannah Gross In Baltimore, Maryland, geht eine Ehe zu Ende, und eine Nichte kommt im unpassendsten Moment zu Besuch. Der US-amerikanische Regisseur Matt Porterfield erzählt in seinem dritten Film auf sehr zarte, freie und musikalische Weise von einem schmerzhaften Zwischenzustand: Die Lebensweise, in der sich die Figuren eingerichtet haben, hat keinen Bestand mehr. Und was danach kommen wird, zeichnet sich noch nicht ab. Do–Sa, 21.15 Uhr; Di, 21 Uhr, Kulturetagen/Cine K, Oldenburg ■ As Time Goes By in Shanghai, Deutschland 2013, R: Ulrich Gaulke Seit über dreißig Jahren spielt die „Peace Old Jazz Band“ im legendären Peace Hotel in Shanghai. In diesem Film, einer Art asiatischer Version von Wim Wenders’ Alte-Kubaner-Doku „Buena Vista Social Club“, erinnern sich sechs Musiker daran, wie sie unter der japanischen Besatzung und zu den Zeiten der Kulturrevolution überlebt haben. Und dann ist mitzuerleben, wie sie zu einem Jazz-Festival nach Rotterdam reisen – ihr erstes Mal in Europa. Di, 20 Uhr, City 46, Bremen; weitere Termine in der folgenden Woche