: „Nur 15 demonstrierten“
Der Widerstand gegen die Shopping-Center wächst. Ein Interview mit dem Sprecher von ECE, Robert Heinemann
taz: Herr Heinemann, warum wächst der Widerstand gegen ECE-Center bis hin zur Ablehnung?
Robert Heinemann: In so vielen Städten ist das gar nicht. Wir haben in Schweinfurt gerade einen Bürgerentscheid gewonnen. In Moment haben wir eine Kampagne von Wettbewerbern der ECE, die eigene Projekte realisieren wollen.
Es sind ja nicht nur die Wettbewerber, sondern oftmals Bürgerbewegungen.
Selbstverständlich gibt es gerade in der Anfangsphase Befürchtungen in den Städten, weil man sich nicht vorstellen kann, wie sich solche Entwicklungen hinterher darstellen. Aber dann stellen wir wie in Braunschweig fest, wo wir gerade die Fassade des wiederaufgebauten Schlosses eröffneten, dass da 20.000 begeisterte Menschen standen, von denen 15 demonstrieren.
In Hamburg klagen die örtlichen Einzelhändler an den ECE-Standorten Alstertal und Elbe über Umsatzrückgänge.
Das sind Standorte, die sich damals nicht die ECE, sondern der Senat ganz bewusst ausgesucht hat, weil man verhindern wollte, dass die Kaufkraft hier aus dem Alstertal abfließt nach Ahrensburg und auf die grüne Wiese. Und in der Tat kommt die Kaufkraft aus dem Umland hierher.
Angesichts stagnierender Umsätze fürchten die Einzelhändler, dass die Erweiterung der Handelsfläche durch die Shopping Center auf ihre Kosten geht.
Wir haben in der Tat teilweise zu viel Verkaufsfläche in Deutschland, aber Sie müssen gucken, wo die Steigerungen stattfinden: Wir sind in den letzten fünf Jahren um 400.000 Quadratmeter Einkaufsfläche gewachsen – die Discounter um 2,5 Millionen Quadratmeter. Interview: GRÄ