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Die endgültige Entscheidung für den Architekten des Einheits- und Freiheitsdenkmals auf dem Berliner Schlossplatz soll im Februar fallen. Bis dahin sollen die drei Siegerentwürfe konkretisiert werden, wie Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) in einem dapd-Interview sagte. Er werde dann eine Vorentscheidung treffen und den Siegerentwurf dem Kulturausschuss des Bundestags zur Abstimmung vorlegen.
Mit den vorbereitenden Arbeiten zum Bau könne direkt danach begonnen werden, sagte Neumann. Mitte Oktober war die Entscheidung für einen Siegerentwurf erneut aufgeschoben worden. Die 15-köpfige Jury des zweiten Wettbewerbes vergab drei gleichrangige Preise mit der Vorgabe, die Entwürfe sollten überarbeitet werden. Noch im Rennen sind Stephan Balkenhol (Karlsruhe), Andreas Meck (München) sowie Milla und Partner (Stuttgart) in Zusammenarbeit mit Sasha Waltz (Berlin).
Für den Bau des Denkmals stehen zehn Millionen Euro zur Verfügung. Der Bundestag hatte ihn am 9. November 2007 beschlossen. Als Standort wurde der Sockel des ehemaligen Nationaldenkmals für Kaiser Wilhelm auf der Schlossfreiheit festgelegt.
Der Generaldirektor des Deutschen Historischen Museums, Hans Ottomeyer, kritisierte die Ausschreibung. Diese sei einfach viel zu weit gefasst gewesen. „Sowohl der Aspekt Freiheit als auch der der Einheit sollten beinhaltet sein. Das geht gar nicht, weil sich diese beiden Dinge widersprechen“, erklärte Ottomeyer, der im Kuratorium saß, das für die Auswahl des Entwurfs zuständig war. Den Standort hält er allerdings für sehr gut gewählt. „Hier stand auch früher das Nationaldenkmal.“
Die Linkspartei sprach sich erneut gegen das geplante Einheitsdenkmal aus. „Ein Konstrukt, das laut Beschluss des Bundestages an die friedliche Revolution im Herbst 1989 einerseits und andererseits an die Wiedererlangung der deutschen Einheit 1990 erinnern soll, lässt sich auch nicht überzeugend realisieren“, sagte die kulturpolitische Sprecherin Lukrezia Jochimsen. Das Freiheitsdenkmal solle in Leipzig stehen.