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Archiv-Artikel

Neues Zentrum zur Erforschung von Infektionen

BIOLOGIE Auf dem Campus des DESY werden ab 2012 länderübergreifend Zellprozesse erforscht

Krankheitserregern mit Spezialmikroskopen auf die Spur kommen – das soll in Zukunft fächerübergreifend unter einem Dach möglich sein. Am Freitag hat Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) in Hamburg das Bund-Länder-Abkommen für den Bau des neuen Zentrums für strukturelle Systembiologie (CSSB) unterschrieben.

In der Einrichtung auf dem Campus des Deutschen Elektronen-Synchrotrons (DESY) sollen Infektionsbiologen, Mediziner und Physiker verschiedener Universitäten und Forschungseinrichtungen aus Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein vernetzt zusammenarbeiten. Ziel ist es, die Prozesse innerhalb lebender Zellen besser zu verstehen und damit Ansätze für neue Medikamente und Impfstoffe zu bekommen. Der Bau des Zentrums soll 2012 beginnen und 50 Millionen Euro kosten.

Hamburgs Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU) sagte, das CSSB überschreite die Grenzen von Bundesländern, um die Besten der Besten zusammenzuführen. Der Bund übernimmt 73 Prozent der Kosten. Bundesministerin Schavan sprach von einer „guten Partnerschaft mit Hamburg und Niedersachsen“.

Die Fachleute möchten eine Brücke zwischen Struktur- und Systembiologie schlagen: Die einen entschlüsseln Krankheitserreger bis auf das Atom genau, die anderen nehmen die Prozesse im Körper als Ganzes in den Blick. Die Erkenntnisse könnten zukünftig vor allem wichtig für die Patienten werden, sagte die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Johanna Wanka. (dpa)