Erkundungsbohrungen im Emsland

GASFÖRDERUNG Exxon-Mobil will nach Gas suchen. Kritiker sorgen sich wegen umstrittener Methode

Am kommenden Montag beginnt der Ölkonzern Exxon-Mobil im emsländischen Lünne mit Erkundungsbohrungen nach Erdgas. Danach werde entschieden, ob eine Gasförderung lohnend sei, sagte der Verwaltungschef der Samtgemeinde Spelle, Bernhard Hummeldorf (CDU). Die Bevölkerung sei besorgt wegen Berichten über mögliche Pannen bei der Gasförderung mittels „Fracking“, bei dem giftige Chemikalien eingesetzt werden.

Nach einem NDR-Bericht war Ende 2007 auf einem Exxon-Erdgasfeld in Söhlingen bei Rotenburg/Wümme Erdreich und Grundwasser verunreinigt worden (taz berichtete). „Wenn nur ein bisschen an dem dran ist“, sagte Hummeldorf, „ist das ein Grund für uns, noch genauer hinzuschauen.“ Die Kommune sei in das Genehmigungsverfahren aber nicht eingebunden: Es gelte Bergrecht, zuständig sei das Landesbergamt.

Markus Rolink von der „Interessengemeinschaft Schönes Lünne“ forderte einen Verzicht auf das umstrittene Verfahren.

Widersprüche zu Exxon-Bohrungen möchten derweil die Grünen im Landtag aufklären. Unterlagen aus dem Jahr 2003 zufolge sei bei mehreren Gasbohrungen in Söhlingen „Fracking“ angewandt worden, erklärt Fraktionschef Stefan Wenzel. Im Dezember hätten das Wirtschaftsministerium und der Konzern behauptet, dass es in Deutschland noch nie einen Unfall mit Grundwasserbelastung beim „Fracking“ gegeben habe.  (dpa)