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Archiv-Artikel

Kunst nicht auf Eis legen

EISFABRIK Stiftung hält das Gelände für einen idealen „zentralen Kunstort in der Stadt“

Eines der attraktivsten Grundstücke in Mitte direkt an der Spree steht zum Verkauf: Nach dem Willen der Stiftung Zukunft Berlin soll das Areal rund um die ehemalige Eisfabrik ein Ort für Künstler und Kreative werden. Das 4.000 Quadratmeter große Gelände sei „ideal als zentraler Kunstort in der Stadt“, sagte Stefan Richter, Sprecher der Stiftung, am Donnerstag. Am Sonntag laufe das Bieterverfahren aus. Die Stiftung werbe seit Jahren dafür, dort Künstlern den dringend benötigten Raum zur Verfügung zu stellen, statt Luxuswohnungen zu errichten.

Das Areal liegt an der Köpenicker Straße an der Grenze zwischen Mitte und Kreuzberg, wo einst die Mauer verlief. Die Eisfabrik gehörte früher zu den Norddeutschen Eiswerken, einem der größten Kunsteishersteller. Noch bis 1995 wurde hier Stangeneis zur Kühlung produziert.

Richter appellierte zusammen mit künftigen Nutzern und potenziellen Investoren an den Besitzer TLG, beim Verkauf einem Bieter mit einem Kulturkonzept den Zuschlag zu geben. Da das Gelände im Sanierungsgebiet Luisenstadt Nord liege, sei der Verkaufspreis beim Verkehrswert gedeckelt. Die TLG dürfe das Grundstück also nicht nach dem Höchstgebot verkaufen, sagte Richter.

Zudem seien jetzt in einem zweiten Verfahrensschritt alle Investoren aufgefordert worden, auch ein Nutzungskonzept einzureichen. Allerdings mussten die Investoren auch ihr Gebot um den Wert der noch auf dem Gelände stehenden Wohngebäude an der Köpenicker Straße und die Reste der vor vier Jahren von der TLG abgerissenen alten Kühlhäuser erhöhen.

Den Verkehrswert für das Grundstück nannte Richter nicht. Um die 30 Investoren wetteifern um das Gelände. Geboten wurden nach Angaben der Stiftung bisher zwischen vier und 17 Millionen Euro. (dpa)