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Archiv-Artikel

Idomeneo: Köpfe rollen ungestört

Ohne Störungen ist Mozarts „Idomeneo“ an der Deutschen Oper am Montagabend wieder aufgeführt worden. Unter massivem Polizeischutz waren Vertreter aus Politik und Medien in das Opernhaus gekommen, das im September aus Furcht vor Islamisten die Inszenierung von Hans Neuenfels vom Spielplan genommen und damit heftige Proteste ausgelöst hatte. Nur bei der Schlussszene, in der die Köpfe von Jesus, Mohammed und Buddha präsentiert werden, riefen einige Zuschauer „aufhören“. Unter den Gästen waren Bundestagspräsident Norbert Lammert und Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (beide CDU), die Grünen-Politiker Volker Beck und Kathrin Göring-Eckardt, die Anwältin und Frauenrechtlerin Seyran Ates und der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) sprach von einer „politischen Demonstration“ für die Kunstfreiheit. Bundesinnenminister Schäuble sagte, er sei für das Recht, „die Oper so oder so aufzuführen“. Jedem stehe es aber frei, sie sich anzusehen. DPA

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