TANZTHEATER
: Kollektive Gegenbewegung

Ließ sich in der antiken Tragödie mal ein Konflikt nicht mehr durch Menschenhand lösen, wurde eben mit der Theatermaschine ein Gott auf die Bühne gehoben: und schon löste sich zum allseitigen Erstaunen selbst die verfahrenste Situation auf. So einfach macht es sich der seit sieben Jahren in Hamburg lebende US-amerikanische Hip-Hop-Tänzer und -Choreograf Johnny Lloyd nicht. Stattdessen setzt auch sein aktuelles Stück „Funk ex Machina“ auf kollektive Bewegung, um sich gegen die alles Individuelle verschluckende Maschine Stadt aufzulehnen. Gemeinsam mit dem Rapper Samy Deluxe, fünf Tänzern, Musikern und einem 20-köpfigen Beatbox-Chor bricht Lloyd aus dem System von immer gleichen Klängen, herrschenden Codes und regulierten Bewegungen aus und formiert die Gegenbewegung als Umwertung und Re-Sampling der Herrschaft. MATT

■ Fr, 21. 1. bis So, 23. 1., je 19.30 Uhr, Kampnagel, Jarrestraße 20