: Sehen und nicht sehen
KZ NEUENGAMME Die Rathausausstellung „Im Fokus: Das KZ Neuengamme und der Ort danach“ zeigt und kontextualisiert fotografische Dokumente zur Geschichte des Lagers und der Gedenkstätte bis 2005
Was zeigen Fotografien des Konzentrationslagers Neuengamme und warum? Und was zeigen sie alles nicht? Historische Quellen mit einer ganz eigenen und sehr eingeschränkten Sicht auf die Geschehnisse im Lager sind die Fotodokumente der nationalsozialistischen Propaganda und die privaten Aufnahmen des ehemaligen SS-Personals, die von morgen bis zum 11. Februar Thema der Ausstellung „Im Fokus: Das KZ Neuengamme und der Ort danach“ der KZ-Gedenkstätte Neuengamme im Hamburger Rathaus sind: Entschlüsseln lassen sie sich erst, wenn sie in den Kontext ihrer Entstehung eingeordnet werden und deutlich wird, was die Visualisierung des Schreckens gerade nicht erkennen lässt.
Wie man das fotografische Bild der Konzentrationslager gebraucht – und verbraucht – ist deshalb auch Inhalt des ersten Vortrages des Münchner Kunsthistorikers und -pädagogen Detlef Hoffmann im Begleitprogramm der Ausstellung morgen Abend im Bürgersaal des Rathauses.
Und miteinbezogen ist deshalb in die Ausstellung auch eine eingehende Auseinandersetzung mit der Frage, wie das Gelände des nationalsozialistischen Konzentrationslagers nach 1945 genutzt worden ist: als britisches Internierungslager, als Ort des deutschen Strafvollzugs und schließlich als Gedenkstätte. MATT
■ Ausstellung von Fr, 21. 1. bis Fr, 11. 2., Hamburger Rathaus, Rathausmarkt; Veranstaltungen im Begleitprogramm finden im Rathaus und in der Rathauspassage statt; Programm: www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de