: Zeitungen bauen Monopole aus
DÜSSELDORF dpa ■ Ein Viertel der Bürger in Nordrhein- Westfalen kann an seinem Wohnort nur noch auf eine einzige Zeitung mit eigenständigem Lokalteil zurückgreifen. Seit 1992 hat sich die Zahl der Gemeinden mit einem solchen Angebotsmonopol mehr als verdoppelt. Das geht aus einer jetzt veröffentlichten Antwort der Landesregierung auf eine Große Anfrage der SPD zur Situation des Zeitungsmarkts in NRW hervor. Demnach gibt es in 108 der 396 NRW-Gemeinden nur noch eine Zeitung mit eigener Lokalberichterstattung. 2002 traf dies erst auf 47 Gemeinden zu. „Die Zeitungsdichte ist in den letzten Jahren in NRW sehr stark zurückgegangen“, bilanzierte die Landesregierung.
Am weitesten sei die Monopolisierungstendenz im Regierungsbezirk Münster fortgeschritten. „Dort wohnt annähernd die Hälfte der Bürger in Ein-Zeitungsgebieten.“ Mit Bottrop und Gelsenkirchen gehörten schon zwei der drei Großstädte dieses Regierungsbezirks zu den Monopolgebieten und auch in der Stadt Münster sei die Position der Zweitzeitung relativ schwach. Am wenigsten betroffen von Veränderungen am Zeitungsmarkt sei der Regierungsbezirk Düsseldorf. Hier müsse lediglich jeder sechste Bürger mit bloß einer eigenständigen lokalen Zeitung am Ort vorlieb nehmen. 60 Prozent aller Bürger wohnen in den 245 NRW-Gemeinden, die noch zwei eigene Zeitungen aufweisen.
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