: Stoiber will seine Kritiker schnell ausbremsen
Bayerns Ministerpräsident trommelt CSU-Spitze zusammen. Angeblich rasche Kür zum Spitzenkandidaten für 2008
MÜNCHEN/BERLIN afp/rtr ■ Im Streit mit der Fürther Landrätin Gabriele Pauli geht CSU-Chef Edmund Stoiber in die Offensive. Auf einer Sitzung am Montag solle das CSU-Präsidium erklären, ob für seine Kandidatur bei der Landtagswahl 2008 die von Pauli geforderte Mitgliederbefragung nötig sei, sagte der Ministerpräsident dem Münchner Merkur. „Wir müssen alles dafür tun, sehr rasch wieder unsere gute und erfolgreiche Sachpolitik in den Vordergrund zu rücken“, so Stoiber.
CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer wies darauf hin, dass erst vor fünf Wochen auf dem CSU-Parteitag ein Antrag auf eine Urwahl des Spitzenkandidaten eindeutig abgelehnt wurde. Damit sei der Fall für die Partei erledigt. Mitgliederbefragungen hätten bei allen Parteien, die so etwas schon einmal gemacht hätten, zu dem Schluss geführt, dass sie das lieber nicht mehr tun sollten, sagte Ramsauer dem Tagesspiegel. „Da müssen wir als CSU nicht diese Erfahrung auch noch mal machen.“
Wie der Münchner Merkur berichtete, will die CSU-Führung die Kür Stoibers durch die obersten Gremien um mehrere Monate vorziehen, um die parteiinterne Personaldebatte zu beenden. In der Partei- und Regierungsspitze werde damit gerechnet, dass auf dem kleinen Parteitag im Frühjahr oder einer Sitzung der Landtagsfraktion ein Votum für Stoiber abgegeben werden soll, berichtete das Blatt.