: Ugurcu: taz ab nach Texas
betr. „Ran an die Speckflagge“, vorauseilender Jahresrückblick in der taz Bremen v. 30.12.2006
Zu ihrem satirischen Jahresvorblick habe ich einige Anmerkungen, die ich – insofern sie wirklich so satirisch sind – veröffentlicht wissen möchte. Sie schrieben über meinen Werdegang im Jahr 2007 nur bis zum 30. Juni: „30. Juni: Im Weserkurier klagt Denis Ugurcu über ‚ein Gefühl der Verlorenheit‘. Er wisse einfach ‚überhaupt nicht mehr, wo ich hingehöre‘.“ Die Geschichte geht aber weiter:
23. Juli: Die Redaktion von „Akte“ (Sat.1) wird auf dem Fall Ugurcu aufmerksam und recherchiert erste Ungereimtheiten. Röwekamp überlegt eine erneute Prüfung.
30. Juli: Senatspräsident Röwekamp gibt bekannt, dass doch keine Abschiebegründe vorliegen und die Abschiebung nur auf Recherchefehler der taz-Redaktion zurückgehen.
3. August: Der Fall Ugurcu hat national und international Aufmerksamkeit erregt. Die taz-Zeitung entschuldigt sich und gesteht ihren Fehler ein.
7. August: Nach dem Ugurcu rehabilitiert ist, übernimmt er als jüngster Senator in der Bremer Geschichte die Innenbehörde und schiebt in seiner ersten Amtshandlung die taz-Redaktion nach USA, Texas ab.
11. August: Auf dem Flughafen Dallas angekommen wird die taz-Redaktion von George W. Bush empfangen und bereitet gemeinsam mit ihm eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof vor.
3. Oktober, Tag der Deutschen Einheit: Das EuGH weist die Klage ab und verweist darauf, dass die taz-Redaktion mit ihrer Satire eindeutig diskriminierend vorgegangen ist.
21. November: Innensenator Ugurcu lehnt den Antrag auf Asyl der taz-Redaktion kategorisch ab mit den Worten: „Die komm’ hier net mehr rein.“
DENIS UGURCU, Bremerhaven (Landesvorsitzender der Jungen Union)