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Archiv-Artikel

Briten 1944 gegen Hitler-Mord

LONDON dpa ■ Der britische Geheimdienst hat im Zweiten Weltkrieg einen seiner Agenten von einem Selbstmordanschlag auf Adolf Hitler abgebracht. Das gehe aus jetzt freigegeben Dokumenten des Geheimdienstes MI5 hervor, so gestern die Times. Der Agent Eddie Chapman habe 1944 angeboten, den Nazi-Diktator bei einer Veranstaltung mit einer Bombe zu töten und dabei sein Leben zu opfern. Die Offerte sei von der MI5-Führung abgelehnt worden. Chapman war im Juni 1940 als 27-Jähriger nach der Besetzung der Insel Jersey durch die Deutschen aus dem dortigen Gefängnis befreit worden, wo er als Einbrecher einsaß. Der deutsche Militärgeheimdienst machte Chapman zum Agenten und schickte ihn nach London, wo er sich dem MI5 stellte. Die Briten schickten ihn als Doppelagenten zurück nach Deutschland. Nachdem er später wiederum von den Deutschen nach Großbritannien eingeschleust worden war, half er, die Deutschen durch per Funk übermittelte falsche Zielangaben beim Beschuss Londons mit V1-Raketen zu täuschen. Chapman starb 1997.