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Archiv-Artikel

kunst im airport Abhebende Taubentröge

Die Kunst ist ein flüchtig Ding, insofern am Flughafen gut platziert. Aber auch unter anderen Gesichtspunkten erweist sich die Airport-Galerie als unbedingt ausstellungstauglich: Sie ist weiß, im weitesten Sinn quadratisch und bis in den letzten Winkel mit Weißlicht gefüllt. Nach längerem Hinsehen kann man auch die Deckensprenkler als minimalistische Flügelobjekte interpretieren.

Derzeit zeigt hier Felix Dohmen seine Werke. Die Kunst des multidisziplinären Bremers fügt sich in ihrer spielerischen Leichtigkeit gut in diesen „White Cube“, besonders die Acrylarbeiten der Andalusien-Reihe scheinen in ihren hellen Rahmungen zu schweben – die fragmentarisierte Kaffeebohne im Quadratformat, die leicht dahingeworfenen Türkis-Gelbheiten. Seit seiner letzten Bremer Ausstellung – „Mit einem Lächeln auf dem Kopf durch die Wand“ in Stephani – ist Dohmens ethnologisches Interesse bekannt. Es erstreckt sich auch auf Taubentröge: Eine stattliche Anzahl der ufo-ähnlichen Näpfe ist um die Mittelsäule gruppiert, Dohmen nutzt Sprünge und Brüche als Ansatzpunkt für farbliche Interventionen – durch eingeriebene Pigmente.

Noch eigenwilliger sind die fliegenden Kreuze neben dem Eingang: Raues, oft rohes Holz, das Dohmen mit Stoff und dicker Plaqua-Farbe drapiert. Ein so kreatives Flughafen-Feeling ist selten. Henning Bleyl

„Weite“: Bis 15. Februar im Flughafen