hamburg heute : Agententhriller in Altona
Mord auf russisch: Experten erklären, was Sie schon immer über Polonium wissen wollten
Vor ein paar Monaten wussten vermutlich die wenigsten, wer oder was Polonium ist. Aber seit dem Giftmord an dem russischen Kreml-Kritiker Alexander Litwinenko im vergangenen November dürfte jeder von London über Moskau bis Hamburg sagen können, was es mit Polonium 210 auf sich hat. Zu sehr erinnert die erschreckende Geschichte an James Bond-Filme und den Kalten Krieg.
Tatsächlich liest sich Litwinenkos Lebensgeschichte wie das Drehbuch für einen Agententhriller: Er war seit 1988 für den russischen Geheimdienst tätig, überwarf sich mit der russischen Regierung und floh 1999 nach Großbritannien. Hier wird der ehemalige Agent 2006 Opfer eines Giftanschlages und macht in einem letzten Interview Präsident Putin für seinen Tod verantwortlich. Für ein paar Wochen beherrscht das Thema den öffentlichen Diskurs und wird – wie könnte es anders sein – nun Stoff für Hollywood.
Was aber hat der russische Geheimdienst in Hamburg zu schaffen? Wie ist das Polonium in die Stadt gekommen? Und wie wirkt die Substanz eigentlich? Eine Publizistin, eine ehemalige Moskau-Korrespondentin und ein Physiklehrer klären heute im Westwerk auf und versuchen, Licht ins Dunkel der russischen Verhältnisse zu bringen.ILKA KREUZTRÄGER
20 Uhr, Kultwerk West, Große Bergstraße 162 im Forum Altona: Gespräch über russische Verhältnisse. Eintritt 3 Euro