Crystal Meth wird Chefinnensache

DROGEN Die Beauftragte der Bundesregierung setzt die Modedroge ganz oben auf die Agenda

BERLIN epd | Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), sagt der Aufputschdroge Crystal Meth den Kampf an. Sie habe das als ihr Thema erkannt, sagte Mortler am Montag bei der Vorstellung des aktuellen Drogen- und Suchtberichts der Bundesregierung in Berlin. Gleichzeitig betonte sie, die Modedroge sei momentan noch nur ein Problem in Regionen nahe der tschechischen Grenze und „kein bundesweites Problem“. Es sei allerdings eine zunehmende Ausbreitung vor allem in Großstädte und bestimmte Szenen zu beobachten.

Dies belegt zumindest die im Drogenbericht aufgeführte Statistik des Bundeskriminalamts über sichergestellte Mengen von Crystal. Spitzenreiter ist Bayern mit rund 36 Kilogramm im Jahr 2013. Im Jahr zuvor waren es rund 14 Kilogramm. Auf Platz zwei liegt Sachsen mit fast 27 Kilogramm im Jahr 2013.

Mortler forderte bessere Aufklärung und Prävention. Die Forderung der sächsischen Gesundheitsministerin Christine Clauß (CDU) nach einem stärkeren Engagement von Bundespolizei und Zoll bei Grenzkontrollen wollte die Drogenbeauftragte nicht kommentieren. Rund 60 Prozent der Hilfesuchenden stammten aus dem Freistaat.

Zum Fall des SPD-Innenpolitikers Michael Hartmann (SPD), der im Verdacht des Crystal-Meth-Erwerbs steht, wollte sich Mortler nicht äußern.