… WAS MACHT EIGENTLICH ... die Seychellennuss? : Unter die Erde kommen
Sage keiner, Berlin sei arm: Die Stadt besitzt einen Schatz, dessen Wert sich in Geld kaum bemessen lässt. Das Ding ist eine Frucht der Seychellenpalme (Lodoicea seychellarum), und jene Seychellennuss wird heute unter den Augen der Öffentlichkeit im Botanischen Garten eingepflanzt.
„Was dem Philatelisten die Blaue Mauritius, ist dem Botaniker die Seychellenpalme“, sagt Uwe Nef, Pressesprecher des Botanischen Gartens. Dabei ist es nicht nur die extreme Seltenheit, die Baum und Nuss so interessant macht: Die Palmenart, die seit Jahrmillionen nur auf zwei Seychelleninseln vorkommt, ist auch eine der größten der Welt, und ihre wohlgeformten Nüsse sind mit einem Gewicht von bis zu 20 Kilo Rekordhalter.
Im Botanischen Garten fiebert man in den kommenden zwei Jahren den Keimblättern der Riesennuss entgegen – und betet, diesmal keinen Fehler begangen zu haben. Ein früherer Zuchtversuch, so Nef, endete tragisch: Der Trieb, der erst metertief ins Erdreich strebt, um sodann das Licht zu suchen, hatte sich in den Abflusslöchern des Pflanzbehälters stranguliert. Nef: „Wir hoffen, dass er diesmal den Weg nach oben findet.“ Die Voraussetzungen dafür wurden mit einem speziellen Beet geschaffen, das konstant auf 28 bis 31 Grad beheizt wird.
Nicht nur Fans des Films „The Queen“ wird übrigens interessieren, dass die heute gepflanzte Nuss, ein Geschenk der Republik Seychellen, von einer Palme fiel, die Prinz Philip, Herzog von Edinburgh, im Jahr 1956 im Botanischen Garten der Insel Mahé gepflanzt hat. Na dann: Rule Lodoicea! CLP FOTO: ARCHIV