NORDDEUTSCHER ERFINDET STUHL
: Jetzt auch mit Hügelkompetenz

BREMEN dpa/taz | Das Leben der Fischköppe ist aufreibend. Nicht allein dass der blanke Hans hinter Deich und Koog lauert, um jederzeit sein „fressend Werk“ (T. Storm) zu verrichten. Auch die Deiche selbst sind tückische Biester, die schon manche ihrer Grafen zu Fall gebracht haben. Die Schanzwerke sind nämlich beidseitig abschüssig, was die Flachlandbewohner, die genetisch über keinerlei Hügelkompetenz verfügen, schon seit Jahrhunderten irritiert. Zu Hunderten purzeln die Nordlichter beim Schafsauftrieb ihre Deiche hinab oder stürzen, sobald sie den ebenen Tritt der Krone verlassen. Nun hat ein Bremer Tüftler eine Vorrichtung entwickelt, die dank eines komplizierten Mechanismus (ungleiche Stuhlbeine) wenigstens das gefahrlose Sitzen am Hang ermöglicht. Die „Deichbremse“ gilt schon jetzt als größte kulturelle Errungenschaft des Nordens. An einer Umrüstung der Deichbewohner (ungleiche Beine) wird gearbeitet.