Lächeln für Rio: Team Hamburg

Nicht nur der Ball zappelt in vielen Sportarten im Netz, häufig verfangen sich auch die Anhänger der Vereine darin. Was sie da geboten bekommen, ist manchmal schon ein dolles Ding. Wir haben’s getestet. Auch wenn den Gastgebern zuletzt etwas die Lust vergangen sein dürfte: Wie es bei Drucklegung dieser taz-Ausgabe aussieht, hat gestern in Brasilien ein rauschendes Fußballfest geendet. Schon in zwei Jahren gastiert die große weite Sportwelt wieder in Rio, bei den Olympischen Spielen. Und so hat auch beim „Team Hamburg“ – einer Initiative der Hansestadt, des dortigen Sportbunds und des Olympiastützpunkts Hamburg/Schleswig-Holstein – längst die heiße Vorbreitungsphase begonnen. Auf der Team-Homepage findet sich, ganz vorn, ein optimistischer Trailer: eine Minute lang Hafen, Sportler, Daumen hoch. „Hamburg ist am Start“, so die Botschaft. Wie bereit die 61 beteiligten Sportler, darunter 16 Olympia-Sieger und 18 Weltmeister, wirklich sind, lässt sich gut im Netz verfolgen: Auf der Facebook-Seite hüpft Trampolin-Turner Daniel Schmidt zur Qualifikation für die WM in Florida. Das Beachvolleyball-Duo Böckermann und Urbatzka filmt sich beim Frühstück, Ruderer paddeln mit Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz über die Alster. Und wer sich gerade nicht abmüht, zeigt sich wenigstens im Deutschlandtrikot. Daumen hoch, lächeln, sind schließlich nur noch zwei Jahre. Bis dahin heißt es aber Ochsentour und Werbetrommeln. Locker 30 Stunden Training pro Woche, Wettbewerbe, allenfalls schmale Sportförderung. Wer nicht studiert oder Werbeverträge abgreifen kann, muss jetzt erfinderisch sein – oder sparsam. Von alldem sieht man im Internet nur wenig. Lieber: Daumen hoch, lächeln, Augen zu.  BIG

Im Netz: www.team-hamburg.de