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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Charlie Haden wurde 1937 im US-Bundesstaat Iowa geboren, wurde Jazzmusiker und trat in seiner sich über sieben Jahrzehnte erstreckenden Karriere mit Stars wie Keith Jarrett, John Coltrane und Dizzy Gillespie auf. Er arbeitete aber auch mit Musikgrößen wie Yoko Ono, Ringo Starr und Rickie Lee Jones zusammen. Er veröffentlichte Dutzende Erfolgsalben und erhielt zahlreiche Preise, darunter vier Grammys, einen für sein Lebenswerk.

Haden stammte aus einer Musikerfamilie und hatte schon als Kleinkind mit der Haden Family eine Radioshow, in der der Sohn häufig als jodelndes Kleinkind „Cowboy Charlie“ auftrat. In den späten 50er Jahren kam er als Mitglied des Free Jazz Quartett des Saxofonisten Ornette Coleman zu Ruhm. Später schloss er sich Keith Jarretts Ensemble an. Haden mischte sich auch oft öffentlich in politische Diskussionen ein. Erst im vergangenen Monat hatte er noch ein 2007 mit Keith Jarrett aufgenommenes Album, „Last Dance“, veröffentlicht.

Am Freitag ist der Kontrabassist und Komponist nach langer Krankheit im Alter von 76 Jahren in Los Angeles gestorben. Haden hinterlässt seine Ehefrau Ruth Cameron, mit der er mehr als 30 Jahre lang verheiratet war, und vier Kinder. „Die Musikwelt hat einen ihrer produktivsten, kreativsten und unerschrockensten Akteure verloren, aber seine Werke werden für immer in unserer Kultur eingeprägt sein“, hieß es in einer Mitteilung der Grammy-Veranstalter, die den Künstler in der Nacht zum Samstag auch als „Ikone des Avantgarde-Jazz“ ehrten.