… die Deutsche Flugsicherung?
: Weltfremde Geschenke

„Ist das Ihr Rucksack?“, fragt der Mann an der Sicherheitsschleuse. „Packen Sie bitte mal das unbekannte Objekt aus.“ Flughafen Frankfurt, Dienstagabend, ich bin auf dem Weg zurück nach Berlin, die Deutsche Flugsicherung hatte eine Gruppe Berliner Journalisten zum Tagesbesuch eingeladen. Und jetzt das. Hinter mir schaut ein Geschäftsmann genervt aufs Blackberry, er führt eine Schlange grauer Männer an. Ich halte sie auf und nestle hektisch am Rucksack. „Das ist ein Geschenk der Deutschen Flugsicherung“, beeile ich mich zu erklären. „Die meinten schon, besser in der Verpackung lassen, wer weiß, ob es sonst durchkommt.“ Der Wachmann beäugt das blau umwickelte Kästchen unbeeindruckt. „Flugsicherung“, brummt er. „So, so. Mal auspacken.“

Ich löse das Geschenkpapier vorsichtig, es ist ein schönes Papier mit eingeprägtem Flugsicherungs-Logo. Auf blauen Samt gebettet liegt in der Schatulle ein Salz-und-Pfeffer-Streuer aus Edelstahl. Salz und Pfeffer werden durch Magneten zusammengehalten und formen eine Art Propeller. „Mit den besten Empfehlungen / With compliments – DFS Deutsche Flugsicherung“ steht auf dem beigefügten Zettel. Der Sicherheitsmann runzelt die Stirn und zeigt das Präsent einer Kollegin, schließlich gibt er es zurück und winkt mich durch. Warum das Teil verdächtig ist? „Solche Diskussionen fangen wir gar nicht erst an.“

Bei der DFS gibt man sich am nächsten Tag verständnislos. Aus Sicherheitsgründen sei da nichts zu beanstanden, befinden die Herren der Flugsicherheit. Vielleicht hat die Werbeabteilung die neuen Sicherheitsvorschriften nicht mit ihrem Produktkatalog abgeglichen, das bleibt unklar. Alltagstauglich ist der Edelstreuer jedenfalls nicht. Salz und Pfeffer fallen beim bloßen Öffnen heraus, es ist eine einzige Sauerei. PEZ Foto: taz