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Archiv-Artikel

Neidische Eifeler

Während im Sauerland die Skisaison anläuft, beseitigt man in der Eifel noch die Sturmschäden

Das Warten hat im Sauerland ein Ende: Seit gestern laufen in den Hochlagen die ersten Skilifte. Die Liftbetreiber hatten seit dem Kälteeinbruch aus allen Rohren gefeuert, um möglichst viel Schnee zu produzieren. Auf 20 bis 30 Zentimetern Kunstschnee sind die Bedingungen nach Auskunft der Liftbetreiber gut. Schneekanonen haben die Eifeler nicht. Sie warten weiter auf Naturschnee – und räumen auf: Denn der Sturm „Kyrill“ hat Bäume auf Pisten, Loipen und Wanderwege gefegt.

Im Sauerland hatten die Skifahrer und Snowboarder offenbar auf den Wintereinbruch geradezu gelauert. „Bei uns steht das Telefon nicht mehr still“, sagt der Winterberger Tourismus-Direktor Michael Beckmann. An den vergangenen Wochenenden hatten viele Winterurlauber ihre reservierten Zimmer storniert, weil der Schnee fehlte. Die Umsatz-Verluste durch den bisher fehlenden Winter schätzt Beckmann auf 20 Millionen Euro. „Das können wir auch nicht mehr nachholen.“

Der Kälteeinbruch hatte bei den Liftbetreibern für „ein großes Aufatmen“ gesorgt. „Wir haben bisher erst sieben Saisontage gehabt. 30 brauchen wir, um Kosten deckend zu arbeiten“, sagte Heijo Krevet vom Sahnehang unterhalb des Kahlen Astens. Er hofft, dass der Kunstschnee die für kommende Woche angekündigten milderen Temperaturen übersteht und die Saison dann bis März durchgeht. Immerhin koste jede Beschneiungsstunde mehrere hundert Euro. Da nach dem Sturm „Kyrill“ noch Bäume auf den Loipen liegen, wird auf Ausweichstrecken gespurt. Wegen der Folgen von „Kyrill“ schauen die Eifeler zwiegespalten auf die weiße Winterpracht der anderen. „Neidisch sind wir, aber im Moment ist es gut wie es ist“, sagte eine Sprecherin des Verkehrsamtes Hellenthal (Kreis Euskirchen). Nach dem Orkan liegen umgestürzte Bäume auf den Ski- und Rodelhängen und blockieren die Loipen. Die Aufräumarbeiten seien schwierig. „Der Wald ist noch gefährlich“, sagte sie. Bis zum Wochenende soll zumindest eine Loipe und ein Teil der Ski- und Rodelhänge frei sein.

„Natürlich würden wir uns auf Schnee freuen“, sagte die Sprecherin der Monschau-Touristik (Kreis Aachen), Barbara Fronhoff. Aber die Region hat mit den Folgen von „Kyrill“ zu kämpfen. Und beim ersten Schnee wäre der Andrang gerade von Wanderern ungleich höher als jetzt. „Es wäre schade, wenn wir da unserer Möglichkeiten nicht so nutzen könnten.“ DPA