: DIE FLIPPERKISTE IN DER POPKULTUR
Ist Freud Pop? Prof. Dr. Warneken, Kenner der Psychoanalyse, jedenfalls schreibt 1974: „Beim Flippern als einem Spiel der Fingerfertigkeit, das quasi durch ‚Straffen‘ des Flippers eine Kugel hochjagt“, kann auch an die von der Psychoanalyse oft behauptete generellen Gleichung von „Spielen“ und „Masturbieren“ gedacht werden“.
Bestens dazu passt die Installation „The Bronze Pinball Machine With Woman“ des neodadaistischen Künstlers Edward Kienholz. Er versah 1980 einen Flipper mit zwei lebensgroßen Frauenschenkeln, zwischen denen sich der Spieler positionieren und seine komischen ruckartigen Flipperbewegungen vollführen kann.
Wenn sich die Mitglieder der gleichnamigen New Yorker Jugendgang in Walter Hills Film „The Warriors“ von 1979 nicht mit den anderen Gangs wie den Electric Eliminators oder The Zodiacks kloppen, flippern sie eine Runde zur Entspannung.
Bevor der belgische Comiczeichner Guy Peellaert Nik Cohns „Rock Dreams“, das Rolling-Stones-Plattencover „It’s only Rock and Roll“ und „Diamond Dogs“ von David Bowie illustrierte, schuf er 1967 den psychedelischen Comic „Pravda la Survireuse“. Die weibliche Hauptfigur wird darin in einen überdimensionalen Flipper umhergewirbelt.
Der wohl bekannteste Ausflug des Flipperautomaten in den Pop ist „Tommy“. 1969 erscheint das Konzeptalbum von The Who. Townshend erzählt damit die Geschichte eines körperbehinderten Jungen, der zum messianistischen Flipperstar wird. Verfilmt 1974 mit Roger Daltry, Jack Nicholson, Tina Turner und Elton John. KIR