Kampf um den Chefposten

GAL Nach dem mauen Wahlergebnis wird ein lebhafter Parteitag der Grünen erwartet

Es werde „eine ernsthafte Aussprache geben“, prophezeit ein prominenter Hamburger Grüner im Hinblick auf den Parteitag der Grün-Alternativen Liste (GAL) am heutigen Mittwoch Abend. Denn die GAL hat bei der Wahl am Sonntag ihr Wahlziel verpasst, in Hamburg weiter zu regieren. Nach dem Bruch der schwarz-grünen Koalition im November wollte sie mit der SPD ein Bündnis eingehen – die aber kann mit absoluter Mehrheit allein regieren. Die Grünen müssen trotz leichter Stimmengewinne (plus 1,6 auf 11,2 Prozent) in die Opposition.

Eine erste „kritische Analyse“, so Spitzenkandidatin Anja Hajduk, erfolgte bereits am Montagabend auf einer Sitzung des Landesvorstandes. Danach räumte die GAL Fehler während der schwarz-grünen Regierungszeit in Hamburg ein. Dazu gehörten vor allem die Kulturfinanzierung und die geplante Erhöhung der Kita-Gebühren: „Das war auch spürbar im Wahlkampf“, sagte Hajduk.

Parteichefin Katharina Fegebank und ihr Stellvertreter Anjes Tjarks wollen bei der Neuwahl der Parteiführung im Herbst wieder antreten. Auf der ersten Sitzung der neuen 14-köpfigen Bürgerschaftsfraktion am Montag könnte es zu einer Kampfabstimmung um den Chefposten kommen. Ambitionen haben Amtsinhaber Jens Kerstan, Hajduk und Ex-Justizsenator Till Steffen. SMV