: Arafat-Besuch? Nicht ohne meine Magnum!
„Ich habe eine große Dummheit begangen“, gibt Holger Senzel reuig zu, doch diese Einsicht kommt dem „NDR 2“-Reporter ein wenig spät. Bereits am Samstag nämlich sorgte er bei der Polizei für heftige Aufregung, als er mit einer „357er“ Magnum und 29 Schuß Munition zum Jassir-Arafat-Besuch an den Flughafen reiste.
Kaum jemals hat die Polizei bei einem Staatsbesuch so viel Wirbel gemacht. Nur eine erlesene Mini-Schar an Reportern durfte überhaupt in die Blicknähe des früher als „Terrorist“ gegeißelten Friedensnobelpreisträgers.
Doch Waffenfetischist Senzel schien das wenig zu kratzen. Da er abends auf den Schießstand wollte, packte er unbeschwert seinen dicken Freund in den Kofferraum – angeblich ungeladen. „Mit 'ner Magnum pustest du einem Elefanten mit einem Schuß das Gehirn weg“, erläutert ein Experte. Prompt geriet Senzel in die Polizeikontrolle. Er gab die Waffe zwar gegen eine Bescheinigung freiwillig ab, als er jedoch später den Ballermann am Revier 34 in Langenhorn abholen wollte, bekam er die richtige Quittung. Festnahme! Ihm droht jetzt ein Verfahren wegen Verstoß gegen das Waffengesetz. Auch Dummheit muß gesühnt werden. kva
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
