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Kein Mitleid mit den Eltern
■ betr.: „Ein Thema, das keins ist“, taz nord vom 21. 2. 11
„Selbst schuld“, sage ich zu jenen Eltern, die vor allem über ihren eigenen Stress und den ihrer Kinder jammern. Schließlich sind diese Eltern durch ihre Entscheidung, das Kind zum Gymnasium zu schicken, obwohl die veränderten Lernbedingungen seit Jahren bekannt sind, dafür verantwortlich. Es fehlt mir nicht an Mitgefühl für die überforderten Kinder. Aber jetzt für eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium zu argumentieren, nachdem gerade diese Eltern die Einführung der Primarschule verhindert haben, das ist für mich verkehrte Welt – da gilt meine Empathie eindeutig jenen Kindern, denen die Chancengerechtigkeit in unserem Schulsystem verwehrt wird. BIRGIT JOOST, Hamburg
Wahllokal ist kein Supermarkt
■ betr.: „Noch einmal, bitte!“, taz nord vom 22. 2. 11
Selbstverständlich verdient das neue Wahlrecht eine weitere Chance. Denn erstens verläuft in Bayern ein ähnlicher Modus, reibungslos. Und zweitens gehört zu einer Demokratie, dass man die Menschen auch fordert, sich mit der Materie und den verschiedenen Auswahlkriterien auseinanderzusetzen. Schließlich ist ein Wahllokal kein Supermarkt, wo man spontan oder aus Gewohnheit zu bestimmten Marken greift. RASMUS PH. HELT, Hamburg
Mitgefühl sieht anders aus
■ betr.: „Die fremden Kinder“, taz nord vom 23. 2. 11
Ein großes Dankeschön an die Menschen, die sich für das Gedenken der zu Tode vernachlässigten (für mich: ermordeten) Kindern eingesetzt haben. Wenn eine Mehrheit gegen ein solches Mahnmal stimmt, dann legt das den Eindruck nahe, welchen Geistes Kind diese Menschen auch heute noch sind. Ehrliche Geschichtsaufarbeitung, Mitgefühl und Bewusstsein darüber, was Unrecht war und ist, sehen anders aus. DIANA LÜHMANN, Hamburg