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Archiv-Artikel

Rudi und „Bild“, Seite an Seite?

betr.: „Sieg für Dutschke“, taz vom 22. 1. 07

Von der Unterstützung des Vorhabens der Umbenennung der Kochstraße durch die taz bin ich sehr enttäuscht und habe sie zum Anlass genommen, meine positive Meinung über die taz zu ändern. Ich glaube an die Notwendigkeit der Fairness zwischen Demokraten. Deswegen finde ich es nicht richtig, die Kochstraße mit dem Axel Springer Verlag als Anrainer umzubenennen. Man kann doch eine andere schöne Straße wählen. Man braucht doch nicht einem anderen auf die Füße zu treten, nur weil man die Macht dazu hat. Das ist in meinen Augen nur Gehässigkeit. Sicherlich hat die Bild-Zeitung viele Fehler gemacht. Aber das bedeutet doch nicht, sich auf das gleiche Niveau zu begeben. Ganz abgesehen von der Frage, ob dies das Niveau der Bild-Zeitung ist. Die Axel-Springer Presse ist ja von bestimmten Zielen gelenkt (Geld verdienen und Politik machen), Gehässigkeit ist für diese beiden Ziele in der Regel nicht notwendig.

Schließlich noch der Hinweis, dass der Kalte Krieg und auch die 68er vorbei sind, und dass man sich deswegen nicht mehr im politischen Kampf dieser Zeit befindet. Und die Zeiten der aufgezwungenen Brüderlichkeit von links und rechts, der großen Freundschaft der Demokraten, Rudi und die Bild, Seite an Seite haben noch nicht begonnen. FRIEDRICH SARTORIUS, Rengsdorf