Grund zum Feiern

FRAUENFESTIVAL Von Theater bis Workshop: Zum sechsten Mal wird ab morgen anlässlich des 100. Internationalen Frauentages das Internationale Frauenfestival gefeiert

Am Sonntag findet der Höhepunkt des Festivals im Delphi Showpalast statt

VON ROBERT MATTHIES

Ob Emma Goldman schamanische Reisen als Waffe im Kampf um die Befreiung der Frauen empfohlen hätte, muss wohl bezweifelt werden. Dass eine Revolution, auf der nicht getanzt werden darf, nicht in Betracht kommt, darin sind sich die berühmte Anarchistin und die Organisatorinnen des Internationalen Frauenfestivals aber ausdrücklich einig. Und dass es zum 100. Internationalen Frauentag am Dienstag ebenso viele Gründe zum Feiern gibt wie Anlässe, den Kampf gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung weiterzuführen, darin wären sie sich wohl auch einig geworden.

Zum sechsten Mal wird ab Freitag an ganz verschiedenen Orten und mit ganz unterschiedlichen Themen und Perspektiven ein Festival anlässlich des Internationalen Frauentages gefeiert: mit Theater, Ausstellungen, einer Podiumsdiskussion, Workshops über schamanische Reisen und Hormon-Yoga, Tanzvorführungen und einem großen Fest.

Los geht es morgen Nachmittag mit einer rauschenden Party im Bürgerhaus Wilhelmsburg, vorher ziehen eine Stunde lang kleine Festumzüge vom Mädchentreff Dolle Deerns in Kirchdorf-Süd, Verikom Wilhelmsburg und der BI Veddel durch Wilhelmsburg.

Ganz unterschiedliche Arbeiten präsentieren dann ab Sonntag Angelika Breyne, Frau Meyer und Zari Harat in ihrer gemeinsamen Ausstellung „Frauenzimmer“ im Kulturladen St. Georg: zeichnerische Ölbilder, die an Werbeplakate der 70er erinnern, mit Bleistift wieder in normale, alltägliche Frauen verwandelte Darstellungen genormter Hochglanzmagazin-Weiblichkeit und Bilder der südindischen Göttin Kali gibt es dort zu sehen.

Über Theorie und Praxis der Frauenrechte in Deutschland und Iran diskutieren am kommenden Freitag die Frauenrechtlerin und Menschenrechtsaktivistin Parisa Kakaee, die Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats des Zentrums für Feministische Studien der Uni Bremen, Marlies Dürkop und Susan Golshiri von der International Organisation to preserve human rights in Iran.

Am Sonntag findet dann der Höhepunkt des Festivals im Delphi Showpalast statt: mit der Sängerin Kaye-Ree, der Tänzerin Linda Mameri, der Reggae-, Soul- und Gospel-Gruppe „Di Vine“, dem Ensemble „Tanzbrücke“ und der Tanzgruppe „Raha“.

■ Fr, 4. 3. bis Do, 7. 4., diverse Orte, Infos und Programm: www.frauenfestival.de