: Nach der Breminale ist vor der Breminale
Die Wurst ist gegessen, die Breminale vorbei – der letzte Preis des taz.bremen-Fotowettbewerbs geht an Calendal Klose, dem die Wurst offenbar nicht wurscht ist. Jedenfalls wird sie, qua Abwesenheit, zum tragischen Protagonisten seiner Bildkomposition, die die Erweiterung der deutschen Straßenverkehrsordnung um die Aspekte Regenwald, Welthunger, persönliche Gesundheit und kreatürliche Grundrechte thematisiert.
Stop heißt stop: Die Eindeutigkeit der Aussage konterkariert Klose gekonnt durch einen explizit unaufgeräumten Bildaufbau, der das Dreiecksverhältnis zwischen Mahnschrift, abwesender Wurst und dem mutmaßlichen Schauplatz ihrer endgültigen Transformation (die mittig links positionierte Toilettenanlage) zum prozessualen Suchprozess steigert – die Jury gratuliert!
Mit 200.000 Besuchern kamen etwas weniger Menschen zur diesjährigen Breminale als 2013, der taz-Fotowettbewerb konzentrierte sie auf einen Hinterkopf und vier schemenhafte Fußpaare – die nichtsdestoweniger Wesen und Essenz des außergewöhnlichen Festivals transportierten. Die taz dankt ihren LeserInnen für diese kollektive Kreativ-Leistung und verweist auf den 15. Juli 2015, ab dem wieder gilt: „Wir können wirklich alles kritisch sehen – Sie auch!?“