… DER BERLINER?
: Auf der Mauer laufen

Wir wollen ja nicht rechthaberisch sein, aber: Die taz war schneller. Zumindest, was den Zeitplan betrifft. Die Berlin-Redaktion hatte 20 Jahre nach dem Fall der Mauer die Wanderstiefel geschnürt und war die 160 Kilometer abgelaufen, die irre Staatsplaner Jahrzehnte zuvor um den Westteil Berlins herum mit einer Mauer bebaut hatten. Daraus entstand eine Serie, kleine, wunderbare Geschichten. Die Streckenkarte hängt noch immer an der Bürowand.

Insofern können wir entspannt lächeln ob des Briefs, der uns an diesem Wochenende erreicht hat: „Liebe Lauf- und Sportfreunde!“ steht da. „Wir werden am 20. August Berlins ersten 100-Meilen-Lauf organisieren.“ Freizeitsportler haben sich zusammengefunden, um am 50. Tag des Mauerbaus die Strecke – 160 Kilometer – abzurennen. Am Stück. 189 Euro kostet die Anmeldung. 37 LäuferInnen haben bislang zugesagt, die Veranstalter hoffen auf 100 Laufwütige. Es soll mehrere Verpflegungsposten auf der Strecke geben, für die maximal 30 Stunden gebraucht werden dürfen. Sponsoren gibt es den Veranstaltern zufolge nicht, einen Schirmherrn aber schon: den ehemaligen DDR-Bürgerrechtler Rainer Eppelmann.

Interessierte können zur Vorbereitung mit der „LG Mauerweg“ trainieren, die Sportler rennen zwei Mal im Monat 20 bis 60 Kilometer. In seinem Brief fragt der Verein am Ende rhetorisch, ob er unser Interesse bei der Suche nach „Mauer-Themen“ hat wecken können. Wir sind wach, liebe Läufer! Und wünschen gutes Schuhwerk und ausreichend Puste. Bei Fragen zur Strecke einfach an uns wenden. PEZ Foto: dapd

Weitere Informationen im Internet unter www.lgmauerweg.de