die anderen zu den wahlen im kongo und frankreichs sozialisten :
Die französische Tageszeitung Le Monde sieht den Sieger der Präsidentenwahl im Kongo, Joseph Kabila, vor großen Herausforderungen: Man wartet auf den jungen Präsidenten an allen Fronten, vor allem aber dort, wo es darum geht, wie die ungeheuren Bodenschätze des Landes verwaltet werden. Wird Joseph Kabila es dabei wagen, jene Konzessionen wieder in Frage zu stellen, die er selbst – zum Schaden seines Landes – an ausländische Gesellschaften gegeben hatte, was es ihm ermöglichte, seinen Wahlkampf zu finanzieren? Wenn der politische Wille dazu fehlt, dann läuft der Kongo Gefahr, weiterhin das zu bleiben, was er ohne Unterbrechung seit der Herrschaft des belgischen Königs Léopold II. gewesen ist: ein immens großes, der Plünderung geweihtes Territorium.
Zur Wahl der französischen Politikerin Ségolène Royal als sozialistische Kandidatin schreibt die Züricher NZZ am Sonntag: Frankreich erliegt einem Lächeln: Mit ihrem medial wirksamen Charme hat Ségolène Royal die Linke für sich gewonnen. Und sie macht sich auf, das Élysée zu erobern. Sie kann damit rechnen, dass auch viele Wähler und vor allem Wählerinnen der Mitte ihr folgen werden. Auf die kommt es an, denn das politische Zentrum wird bei der Präsidentschaftswahl den Ausschlag geben zwischen links und rechts. Eine Frau gegen einen Mann, weibliche Intuition gegen männliche Prinzipien – vieles deutet darauf hin, dass dieser Wahlkampf in Frankreich zum Kampf der Geschlechter wird, in dem politische Zielsetzungen eine untergeordnete Rolle spielen.