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Archiv-Artikel

„Selbst aktiv forschen“

LURCH-BESTIMMUNG In der Ökologiestation suchen Kinder nach Amphibien und bestimmen die Arten

Von JPK
Martina Schnaidt

■ 55, arbeitet als Diplom-Biologin in der Ökologiestation Bremen und begleitet Kinder bei der Lurchbestimmung.

taz: Was für Tiere gibt es heute zu entdecken, Frau Schnaidt?

Martina Schnaidt: In unserem Biotop leben verschiedene Lurche wie Grasfrösche, Erdkröten oder Teichmolche. Die Kinder ziehen mit Keschern und Bestimmungsschlüsseln durch das Gelände und lernen, die Arten auseinanderzuhalten.

Sind die meisten Lurche nicht nachtaktiv?

In der Dämmerung gäbe es vielleicht noch etwas mehr zu sehen, aber dafür wäre die Bestimmung kaum möglich. Auch die verschiedenen Entwicklungsstadien der Larven und Kaulquappen sind bei Tag viel besser zu beobachten. Es gibt jedenfalls eine Menge zu entdecken – und darum geht es ja auch.

Das Suchen ist Teil des Programms?

Wir arbeiten nach der Maxime, den Kindern keine Vorträge zu halten, sondern sie selbst aktiv forschen zu lassen. Sie finden es aufregend, auf unserem verwilderten Gelände Kröten in Steinritzen zu entdecken oder Frösche, die am Rand der Gewässer versteckt sind.

Geht es auch um Artenschutz?

Die auf unserem Gelände heimischen Tiere stehen nicht auf der roten Liste. Aber die Situation der Amphibien ist insgesamt schlecht, weil ihre Lebensräume schrumpfen – etwa durch Entwässerung von Feuchtwiesen. Insofern ist Naturschutz auch in unserem Zusammenhang ein Thema.

Es gibt noch mehr Programm in den Schulferien.

Wir haben in Zusammenarbeit mit der Berninghausen-Stiftung eine ganze Veranstaltungsreihe zu Amphibien organisiert – größtenteils für Kinder im Grundschulalter, aber auch für Jugendliche. Eine Frosch-Rallye im Wald zum Beispiel, oder eine Nachtwanderung durch den Gespensterwald.  INTERVIEW: JPK

Workshop in der „Ökologiestation Bremen“: 10 Uhr, Am Gütpohl 11