Muss nicht immer Film sein

Angelegentlich sind nicht einfach nur im salbungsvoll übertragenem Sinne die Letzten die Ersten, sondern ganz in Echt die Geschundenen die Schinder, die Gebrechlichen die Jäger, die Unterdrückten die Stärkeren – kurz: der Wunsch, es den Mächtigen mal zu zeigen, wird handfeste Realität. Zumindest manchmal. Im Film. Oder im Hörspiel. So auch heute Abend im weiterhin alternativ bewohnten New-Yorck-Bethanienflügel. Das Anarchistische Infocafé lädt zum Hörspiel „Die Alzheimergang“, in dem drei Senioren und ein Zivi einen unsozial populistischen Lokalpolitiker entführen wollen. Dass der hoffnungsvolle und rentnerfeindliche Bürgermeisterkandidat ein schwaches Herz hat, wer konnte das ahnen? Und so nimmt das Drama seinen Lauf. Eine knappe Stunde lang dauert das zuerst auf Deutschlandradio (2002) gesendete Stück. Dazu gibt es Volxküche zu essen und Getränke zu Solipreisen. Wer beim Stichwort „Besseres Leben – bessere Welt“ nicht nur Gewaltfantasien entwickelt, sich dafür aber mit ganz lebenspraktischen Ideen von sozialem Miteinander anfreunden möchte, kann schon ab 18 Uhr beim Kochen helfen.

■ Anarchistisches Infocafé – Hörspiel „Die Alzheimergang“: 14. März, 20 Uhr, Mariannenplatz 2