Deutschlandpremiere : This Is Not A Photograph
Es war musikalisch eine der beeindruckendsten Rückkehren der letzten Jahre. Nicht zuletzt, weil die Pause so lang war und das Resultat so gelungen: „Mission Of Burma“ klangen auf „ONoffON“, ihrem ersten Album nach fast 20 Jahren, so frisch wie am ersten Tag. Zwischen diesem und ihrer Rückkehr liegt eine Lebensspanne in Indie-Rock.
Als MOB in den späten Siebzigern ihre ersten Aufnahmen und Touren machten, gab es keinen Untergrund mit einer funktionierenden Logistik aus Labels, Vertrieben, Veranstaltern und Medien. Dann kam die kreative Blüte dessen, was irgendwann mit „Black Flag“, dem Label SST und anderen begann, die Zerfaserung in unzählige Subszenen und -genres, die ersten Flirts mit dem Overground und schließlich das Jahr als „Punk broke“. Von „Squirrel Bait“ führte eine Linie hin zu dem, was man Post-Rock nannte. Und Indie war für eine lange Zeit ein ziemlicher Witz. Ein paar Überlebende wie J. Mascis, Bob Mould, Mike Watt, Steve Albini und „Sonic Youth“ wussten ihren Status dafür zu benutzen, neue Wege zu gehen oder zumindest mit einer gewissen Sturheit an dem eigenen Weg festzuhalten. Eines Tages gerüchtete es von „Mission Of Burma“-Shows und schließlich von einem neuen Album. Und selten waren Kritik und Publikum sich so einig, dass „Mission Of Burma“ auch heute noch etwas mitzuteilen haben. David Kleiler Jr. und Jeff Iwanicki widmeten der Band eine 70-minütige Dokumentation mit Interviews, Ausschnitten von Konzerten und was sonst noch sehenswert ist: „This Is Not A Photograph – The Mission Of Burma Story“ ist nun als Deutschlandpremiere in Bremen zu sehen.
Davor läuft „Heavy Metal Parking Lot“, von Insidern als einer der größten Rock & Roll Filme aller Zeiten geschätzt, obwohl er eigentlich ein dokumentarischer Tribut an Rock & Rolls größte Fans ist. Jeff Krulik und John Heyn zeichneten mit einer Videokamera bewaffnet die Ereignisse auf dem Parkplatz vor dem Capitol Centre in Landover, Maryland am 31. Mai 1986 auf. Es sind die Stunden vor einem Judas Priest (und Vorband Dokken) Open-Air Konzert. Der Film ist eine ungeschönte, anthropologische Studie des amerikanischen Metalheads in all seinem Mitt-80er Glanz - ein essentielles Opus der 80er, komplett mit vielen Muskeln, alten Autos, gebleichten Dauerwellen, Metalmädchen in ausgeblichenen Denims und Typen mit nackten Oberkörpern - obszöne Sprache, Drogenanspielungen und laute Musik inbegriffen. ASL
Freitag, 21 Uhr, Spedition im Güterbahnhof