friedliche raumfahrt
: Extraterrestrische Gefahrenabwehr

Wir müssen darauf vorbereitet sein, wenn ein Asteroid die Erde bedroht. Dies meint eine Expertengruppe aus Forschern, Diplomaten und Juristen, die vergangene Woche zu einer Tagung in San Francisco zusammengekommen waren. Im Falle einer Bedrohung dürfe keine wertvolle Zeit damit vergeudet werden, erst einmal zu klären, wer die Führerschaft für eine möglicherweise notwendige Abwehraktion übernehme, sagte der Vorsitzende des Astronautenverbandes „Association of Space Explorers“, Russel Schweickart. Die Experten bereiten deshalb einen Entwurf für einen Staatenvertrag vor, wo derartige Fragen vorab geklärt werden. Befürchtungen, dass jetzt die Raumfahrtnationen die Gelegenheit nutzen könnten, unter dem Deckmantel „Retter der Menschheit“ vorsorglich Raketen, eventuell sogar Atombombenabschussrampen im Weltall zu installieren, weist der Nasa-Astronaut Lu Edward zurück. Er beschrieb in San Francisco, wie ein Asteroid auch ohne Raketen und Bomben auf einen andere Bahn gebracht werden kann. Kleine Raumschiffe, nicht größer als unsere heutigen Satelliten, könnten die Bahn eines Asteroiden allein durch ihre Schwerkraft verändern. Ein kleines Schleppschiff könne einen Flugzeugträger in Bewegung setzen. „Es muss nur lange genug ziehen“, sagte Edwards. Genauso könne ein Raumschiff von der Größe einer Apollo-Kapsel durch ihre Anziehungskraft einen Asteroiden umlenken. Diese Methode birgt zudem nicht das Risiko, dass größere Teile eines im Welltall gesprengten Asteroiden auf die Erde torkeln. WOLFGANG LÖHR