WOHIN IN BREMEN?
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■ Sonntag, 15 Uhr

Zimmerdenkmal

Seit fünf Jahren forscht die Bremer Künstlerin Kim Böse über die Familie Lundner, die früheren Besitzer des Hauses in Hastedt, in dem sie jetzt lebt. Vater Salomon, Mutter Chana und die vier Kinder wurden 1938 nach Polen ausgewiesen in Auschwitz umgebracht. Dieses Wochenende führt Kim Böse durch die „bewohnte Kunstinstallation“ Zimmerdenkmal, die im Haus der Familie Lundner von ihr, weiteren Künstlern und Peter Christoffersen vom Stolpersteine-Projekt erstellt wurde, Zeitzeugen aus Bremen und Israel haben weiteres Material beigesteuert.

Plattenheide 40

■ Montag und Dienstag, 20 Uhr

Hanna Fearns & The Castros

Die umtriebige Songs-and-Whispers-Reihe schenkt sich die Sommerpause und bringt auch im August erfreuliche Leisetöner auf die Bühnen Bremens und des Umlands (das volle Programm unter (www.songsandwhispers.com). Diese Woche spielt die Singer-Songwriterin Hanna Fearns zweimal in Bremen, einmal solo und einmal im Verbund mit der Band The Castros. Die Musik wurzelt in der Country-Tradition, Johnny Cash und Hank Williams sind unüberhörbare Referenzgrößen, aber auch Giant Sand und Calexico klingen hier durch. Hanna Fearns nennt es „Sofa Country“, gemächlich ist ihre Musik trotzdem nicht. Am Dienstag tritt sie gemeinsam mit The Castros auf, einer Band aus Columbo, Ohio, die einen erstaunlich stringenten Stilmix aus Indie-Folk und lateinamerikanischen Einflüssen spielt. Besonders schön: eine sehnsuchtsvolle Coverversion von Michael Jacksons „Billie Jean“.

Hafenbar Golden City (Montag), Ludwig-Franzius-Platz Kito (Dienstag), Alte Hafenstr. 30

■ Donnerstag und Freitag, 20 Uhr

Dazed and Confused

Der Filmkritiker Roger Ebert hat seine Kritik von Richard Linklaters Klassiker „Dazed and Confused“ simpel und präzise eingeleitet: „Die Jahre zwischen 13 und 18 gehören zu den quälendsten des Lebens, aber wir erinnern sie mit einer Nostalgie, die den Schmerz ausblendet.“ Der Coming-of-Age-Film arbeitet sich an dieser Zeit ab, und „Dazed and Confused“ gehört zu den besten des Genres. Das Ensemble, Schüler eines Highschool-Jahrgangs im Jahre 1976, besteht aus Stereotypen, die im Laufe der Erzählung zu Charakteren werden: der rebellische Quarterback, die pokerspielenden Nerds, die arroganten Cheerleader, das nette Mädchen von nebenan, der lässige Aussteiger, die Schlägertypen – Liklater versammelt nahezu das gesamte Genre-Ensemble auf engstem Raum und erzählt unsentimental vom Ende der Jugend.

City 46, Birkenstr. 1

■ Donnerstag, 19 Uhr

Künstlerbriefe

Otto Modersohn und Fritz Overbeck, beide Mitbegründer der Künstlerkolonie Worpswede, verband eine jahrelange Freundschaft. Sie schlug sich in über hundert Briefen nieder, in denen die beiden Maler sich über ihr künstlerisches Schaffen austauschten. Im Rahmen der noch bis zum 5. Oktober zu sehenden Ausstellung „Eine Künstlerfreundschaft in Bildern“, die Werke beider Maler gegenüberstellt, liest Lorenz Meyboden aus dem Briefwechsel. Musikalisch gerahmt wird die Lesung vom Violincello-Duo Ralph und Angela Jerzewski.

Overbeck-Museum, Vegesack, Alte Hafenstr. 30