hamburg heute
: Des Kiez-Dramas nächster Akt

Der Aufsichtsrat des FC St. Pauli stellt heute seine Pläne zum Rausschmiss des Präsidiums vor

Wie es sich für einen Theatermacher gehört, vollzieht sich der Machtkampf um den Präsidenten des FC St. Pauli, Corny Littmann, in Akten, getrennt durch quälend lange Pausen. Der Chef weilt derzeit in der Karibik, geschäftlich, versteht sich. Vorher hat er noch schnell seinen Rücktritt zum 26. März verkündet und für den 25. eine außerordentliche Mitgliederversammlung anberaumt, auf der er eine Abwahl des Aufsichtsrats anstreben könnte. Das verheißt eine Schlammschlacht, wie sie selbst St. Pauli lange nicht erlebt hat.

Der Aufsichtsrat will den ungeliebten Präsidenten nun am liebsten schon vorher abservieren. Das Problem: Dazu müsste Littmann laut Satzung gehört werden. Der ist zwar mittlerweile dank moderner Kommunikationsmittel informiert und hat angekündigt, sich zu äußern. Aber dass damit den Erfordernissen einer „Anhörung“ genüge getan ist, ist unwahrscheinlich.

Heute um Schlag zwölf beginnt das Waschen schmutziger Wäsche. Oder was sonst soll man sich unter der Mitteilung einer offensichtlich in Loyalitätskonflikten gefangenen Pressestelle vorstellen, in der es heißt, der Aufsichtsrat werde sich „nach Information der Vereinsgremien zur nicht erfolgten Nominierung von Corny Littmann als Präsident“ äußern? Da gibt es wohl jetzt mal Butter bei die Fische.

Ob das jetzt schon der letzte Akt im Littmann-Drama ist? Tendenz: eher nein. JANK