: Noch mehr Hungerstreik
ASYL II Seit Montag hungern vier weitere Männer im Grünauer Abschiebegefängnis
Am Montag haben sich vier Männer aus Kosovo, Algerien und Marokko im Grünauer Abschiebegefängnis dem Hungerstreik des Algeriers Mokhtar Meguitif angeschlossen. Das erklärte am Donnerstag die Berliner Initiative gegen Abschiebehaft per Pressemitteilung. Die fünf Männer protestieren gegen ihre Verlegung aus Nordrhein-Westfalen nach Berlin und ihre andauernde Inhaftierung. „Wir sind doch keine Kriminellen, und trotzdem behandelt man uns noch schlimmer als solche“, zitiert die Initiative einen Mann aus Kosovo.
Seit Anfang August verweigert der Algerier Meguitif die Aufnahme fester Nahrung. Er lebte seit 2003 ohne Papiere in Bonn, wo er am 23. Juli verhaftet wurde. Er kam ins Abschiebegefängnis in Büren (NRW). Dieses musste allerdings zu Ende Juli geschlossen werden, weil es nach jüngsten Urteilen des Europäischen und des Bundesgerichtshofs unzulässig ist, Flüchtlinge, die abgeschoben werden sollen, zusammen mit normalen Häftlingen unterzubringen. So kam Meguitif mit 20 weiteren Flüchtlingen nach Berlin.
Auch die anderen vier Hungerstreiker hatten zuvor ihren Lebensmittelpunkt in NRW, erklärt die Initiative. Sie alle seien durch die Verlegung nach Berlin von ihren Familien, Freunden und Anwälten getrennt worden. „Obwohl mit dem BGH-Urteil ein rechtswidriger Zustand behoben werden sollte, verschärft sich die prekäre Situation der betroffenen Menschen in der Abschiebehaft durch die behördlichen Reaktionen auf dieses Urteil“, heißt es in der Pressemitteilung. SUM