Vormerken
: Grauzonen einer intimen Wirklichkeit

„Landschaften“: 22. März, 20 Uhr, 23. März, 19 Uhr, HAU 2, Hallesches Ufer 32

Das Theaterfestival „Beyond Belonging – Migration“ im HAU hat für dieses Jahr KünstlerInnen eingeladen, deren Arbeiten sich mit den Themen Identitätssuche, Flucht, Exil und mit der kulturellen Wahrnehmung in einem sich verändernden Europa auseinandersetzen. „Landschaften – Synchronisation der Fluchtwege“ heißt der Festivalbeitrag des bosnischen Bühnentrios Simic, Vukorep, Berbo. 15 Jahre nach Ausbruch des Jugoslawienkriegs geben die Künstler in ihrem dokumentarischen Versuch, an die Flucht aus ihrer Heimat Bosnien zu Kriegsbeginn und an das Leben im Exil zu erinnern, einen Rückblick und Ausblick auf eine ganz persönliche Realität. Die Künstler stehen als Darsteller ihrer individuellen Wirklichkeit auf der Bühne, um sich ihrer bewegten und bewegenden Geschichte anzunähern. Alle drei sind bosnische Kriegsflüchtlinge, sie spielen bosnische Kriegsflüchtlinge und werden somit zu so etwas wie Verkündern ihrer eigenen intimen Wahrheit des erlebten Traumas. Ohne freilich preiszugeben, wo jeweils die Grenze zwischen Gedächtnis, Wahrhaftigkeit und Manipulation verläuft. Erinnerungsbruchstücke, unzureichende Kommentare und Synchronisationsversuche führen zu einer widersprüchlichen Vielstimmigkeit.