: IHK will Kohle
Im Münsterland sei der Steinkohle-Abbau ohne Subventionen möglich, so die Wirtschaftskammer
MÜNSTER dpa ■ Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen hält einen subventionsfreien Steinkohlebergbau im Münsterland langfristig für möglich. Der Rohstoff Kohle könne sich rechnen, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Karl-Friedrich Schulte-Uebbing gestern in Münster. Er kritisierte Bürgerinitiativen, die gegen Pläne der RAG-Tochter Deutsche Steinkohle (DSK) zu Felde ziehen, in der Nähe von Ascheberg einen neuen Schacht zur Ausbeutung eines Steinkohlefeldes um Hamm zu erschließen.
In der Region gelte es, Ersatz für 14.000 wegfallende Arbeitsplätze nach dem geplanten Ausstieg aus dem subventionierten Bergbau spätestens im Jahr 2018 zu schaffen. „Die Unternehmen müssen jetzt ihren Spielraum von zehn Jahren nutzen“, sagte Schulte-Uebbing. Dies gelte vor allem für diejenigen Bergbau-Zulieferer, deren einzige Kunden derzeit Zechen sind. Kreativität sei auch gefordert für die Nachnutzung freiwerdender Bergwerksflächen. Der IHK-Hauptgeschäftsführer regte an, neben der industrieller Anschlussnutzung auch an die Schaffung von Naherholungsgebieten zu denken.
Die Wirtschaft im Münsterland und der Emscher-Lippe-Region habe im vergangenen Jahr insgesamt ein gutes Jahr erlebt mit einem gesunden Aufschwung und dem Abbau von Arbeitslosigkeit. Die Industrie bilde weiter das Rückgrat der wirtschaftlichen Entwicklung. Deshalb habe die Kammer eine Industrie-Initiative gestartet. Der stark wachsende Dienstleistungssektor könne allerdings nur dann gedeihen, wenn auch genug industrielle Arbeitsplätze als Abnehmer der Dienstleistungen zur Verfügung stünden. Dazu gelte es auch, das Flächenmanagement zur Ansiedelung von Unternehmen zu verbessern.