: Der schnelle Brüter
ENERGIEWENDE Empfehlungen kommen früher als geplant: Klaus Töpfers Ethikkommission löst Debatte über Atomausstieg bis 2021 aus. Umweltschützer finden das Tempo zu langsam
BERLIN taz/afp | Die Debatte über das Tempo des Atomausstiegs wird beschleunigt. Die von der Bundesregierung eingesetzte Ethikkommission unter Leitung von Exumweltminister Klaus Töpfer (CDU) sollte ihre Ergebnisse eigentlich erst am 30. Mai vorlegen. Ein vorab bekannt gewordener Textentwurf für den Abschlussbericht sorgte jedoch bereits am Mittwoch für Aufsehen und aufgeregte Reaktionen.
SPD und Grüne begrüßten den Rat, die schwarz-gelben Laufzeitverlängerungen zurückzunehmen. Linke und Umweltschützer kritisierten den Text aber auch als zu zögerlich. Dem Kommissionspapier zufolge ist ein vollständiger Atomausstieg bis spätestens 2021 möglich. „Im besten Fall kann der Ausstiegskorridor so verkürzt werden, dass das letzte Atomkraftwerk schon deutlich eher vom Netz genommen wird“, heißt es in dem Text weiter. Der von der Ethikkommission erwogene Atomausstieg bis 2021 geht Umweltschützern nicht schnell genug. Damit würde die dringend nötige Energiewende verzögert, erklärte der Bund für Umwelt und Naturschutz. Den Risiken der Atomkraft dürfe „die Bevölkerung nicht weitere zehn Jahre ausgesetzt werden“, erklärte BUND-Chef Hubert Weiger.
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