der taz-zwei-ethikrat : Romanze, sachlich
Darf man eine Beziehung am Handy beenden?
Nein, definitiv nein. Frei nach Erich Kästner trifft man sich gefälligst im kleinsten Café am Ort, wenn einem die Liebe plötzlich abhandengekommen ist. In London zum Beispiel würde sich das Rite Bite, 149 Upper Street anbieten.
Jeder, der eine Beziehung per Handy beendet, macht sich zur Naddel – ganz gleich, ob man nun eine SMS schickt („Es ist vorbei“), auf die Mailbox spricht („Dies ist das letzte Mal, dass du meine Stimme hörst“) oder der Empfängerin einen direkten Text auf dem Autoparkplatz übermittelt („Meine Großmutter mag dich nicht“), wie es Prinz William laut britischer Boulevardpresse bei seiner nun ehemaligen Freundin Kate Middleton getan hat.
Perfider ist nur noch der Service von www.schlussmachen.com.
Dort kann man zwischen verschiedenen Paketen wählen: einfach Schluss machen („Wir beenden ihre Beziehung telefonisch“, 14,95 Euro) oder „Lieb Schluss machen“ („Ihr Ex-Partner erhält zum Abschied ein kleines Geschenk“, 24,95 Euro).
Dann lieber schweigen: „Sie saßen allein, und sie sprachen kein Wort und konnten es einfach nicht fassen.“