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Archiv-Artikel

Keine Mongols, keine Kutten

ROCKER Bremens SPD-Innensenator will noch in dieser Woche den Motorradklub Mongols verbieten. Diese haben sich mehrmals mit Hells Angels geprügelt. Deren Verein bleibt aber wohl weiterhin erlaubt

Von MNZ
Für ein Verbot der Hells Angels fehlt es bislang an gerichtsfestem Beweismaterial

Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) will noch vor der Bürgerschaftswahl am Sonntag den örtlichen Ableger des Motorradrocker-Klubs Mongols verbieten. Hintergrund sind Prügeleien zwischen verfeindeten Rockern in Bremen.

Das Verbot der erst kürzlich gegründeten Mongols werde noch in dieser Woche verfügt, kündigte Mäurer am Montag an. Diese hätten die Auseinandersetzungen mit Hells Angels sowie den mit ihnen sympathisierenden Red Devils gesucht. „Das nehmen wir nicht länger hin“, so Mäurer.

An den beiden vergangenen Wochenenden war es in Bremen zu Krawallen zwischen Mitgliedern der verschiedenen Klubs gekommen. So griffen am Samstag rund 30 Mongols etwa 50 Hells Angels und Red Devils mit Holzlatten an. Die Polizei war mit einem Großaufgebot dazwischen gegangen. In der Vorwoche hatte es anlässlich der offiziell verbotenen Eröffnung eines Mongols-Klubhauses Auseinandersetzungen zwischen Mongols und Hells Angels mit rund 60 Festnahmen gegeben.

Bereits vergangene Woche hat der Bremer Senat in einer ersten Reaktion die Waffenverbotszone ausgeweitet, zudem hatte Mäurer ein „Kuttentrageverbot“ erlassen. „Kutten“ sind die traditionellen Jacken der Rockerklubs. „Wir wollen verhindern, dass Rocker durch ihr Auftreten Bürgerinnen und Bürger provozieren und einschüchtern“, so Mäurer.

Mäurer würde die Hells Angels auch gerne verbieten. Dafür sehe er aber keine Chance, sagte er – die rechtlichen Anforderungen an so ein Vereinsverbot sind hoch. Und die Hells Angels verhielten sich derzeit passiv, sagt Mäurer. „Sie haben sich nicht eingemischt.“

Bereits 2010 beschlossen SPD, Grüne und CDU eine „Null-Toleranz-Strategie gegen alle Rechtsverstöße aus dem Rockermilieu“. Auch „die Möglichkeit eines Vereinsverbotes“ sollte geprüft werden. Bislang fehlt es aber wohl an gerichtsfesten Grundlagen für ein derartiges Verbot der Hells Angels in Bremen. MNZ