DAS WETTER: DER DIEB (3)

Der Griff zum Eierwärmer war ein kurzer. Für den guten Achim bedeutete er jedoch das Ende eines langen Weges. Denn hier und heute, im schlecht ausgeleuchteten Woolworth Tempelhof, war Achim drauf und dran, seine Unschuld, sprich seine Gutartigkeit, mit einem Klaugriff zu verlieren. Wie samtig sich die bunte Haube in seinen Wurstfingern anfühlte! Achim, der trotz seiner 33 Lenze noch nie etwas Ungutes in seinem Leben vollbracht hatte, griff zu. Doch was war das? Auf seinen hängenden Schultern machten sich kräftige Patschhände breit. Sie gehörten Thaddaeus Rupac, einem der Hervorstechendsten seiner Zunft. Mit der ganzen Sehkraft seiner stahlblauen Glasaugen dingfestete er noch den letzten Langfinger – und war die Lokalität auch noch so schlecht ausgeleuchtet. „Na, junger Mann, raten Sie mal, was der Eierwärmer wohl kostet!“ Rupac lachte sein kehligstes Lachen, und es klang krass. Und der gute Achim? Der ging bei Rupacs Anblick in die Knie, um sich prompt ohnmächtig zusammenzufalten. „Gut gemacht!“, gratulierte der Ladendetektiv.